Dummyarbeit

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Geschichte

Den Ursprung hat die Dummyarbeit in England, wo auch die meisten Retrieverrassen entstanden. Bei der Dummyarbeit werden gefüllte Leinensäckchen so genannte Dummys anstelle von Wild verwendet um jagdähnliche Situationen nachzustellen. Dummyarbeit dient zur Vorbereitung auf jagdliche Arbeit, zum Training außerhalb der Jagdsaison und zur artgerechten Beschäftigung des Hundes.

 

Aufgaben

Apportieren liegt in der Natur des Hundes, so tragen Welpen bereits ab der 4. Woche „Beute“ (Spielzeug, etc.) herum. Spielerisch kann man also bereits im Welpenalter mit dem Dummytraining beginnen. Bei allen Aufgaben ist es wichtig, dass der Hund das Geschehen aufmerksam und ruhig, ohne Winseln, Einspringen, etc., beobachtet also „steady“ ist. Bei der Dummyarbeit gibt es 3 Grundaufgaben: Markieren, Einweisen & Verlorensuche. Diese können variable miteinander kombiniert werden, somit bleibt das Training immer abwechslungsreich.

Beim so genannten Markieren soll der Hund die Flugbahn beobachten und sich die Fallstelle des Dummys merken.

Es gibt viele Varianten des Markierens: Markierung über Geländeübergänge, in oder übers Wasser, über Hindernisse, Mehrfachmarkierungen (dabei werden nacheinander mehrere Dummys geworfen bevor der Hund diese apportieren darf), „memory marks“ bei denen man nach beobachten des Dummywurfs die Position ändert also den Hund von einer andere Stelle zum Apportieren schickt. Beim Einweisen lenkt der Hundeführer seinen Hund mit Einsatz von Stimme, Pfeiffe und Handzeichen auf ein nicht sichtig geworfenes Dummy („blind“). Dazu wird der Hund voran, rechts, links oder zurück geschickt außerdem kommt dabei noch ein Stopp- und ein Suchensignal (Pfeiffe) zum Einsatz.

 

Das Einweisen gilt als Königsdisziplin der Dummyarbeit und ein besonders sorgfältiger Aufbau ist dabei besonders wichtig. Es erfordert gutes Teamwork und großes Vertrauen des Hundes in die Anweisungen des Hundeführers. Bei der Verlorensuche soll der Hund eigenständig und systematisch ein vorgegebenes Gebiet absuchen. Die Dummys werden dazu für den Hund nicht sichtig im Gelände aus gelegt bzw. geworfen.

Die Schwierigkeit richtet sich nach Windrichtung, Lage der Dummys, Bewuchs, Hindernisse, usw.

 

Zubehör

Der Standartdummy, der auch bei Prüfungen zum Einsatz kommt, ist grün, schwimmfähig und 500 g schwer. Es gibt aber auch kleinere Dummys mit z.B. 250 oder 100 g für Junghunde oder kleinere Hunde und größere z.B. 2 oder 5 kg schwere die in der Jagdhundausbildung zum Einsatz kommen.

Es gibt Dummys in vielen verschiedenen Farben, mit Fellbesatz von Kaninchen oder Fuchs und speziell für verschiedene Zwecke wie Wasserarbeit, Markieren, Dummylauncher. Weiteres sinnvolles Zubehör sind Pfeife, eine Retriever – oder Moxonleine und ggf. eine Schleppleine.

 

Prüfungen

Dummyprüfungen werden unterteilt in Leistungsklassen Anfänger, Fortgeschrittene und Sieger.

Die einzelnen Aufgaben sind durch die Prüfungsordnung festgelegt und die einzelnen Disziplinen (Gehorsam, Markieren, Suchen, Einweisen) relativ klar voneinander abgegrenzt.

Hat man die Dummyprüfung einer Leistungsklasse bestanden kann man bei der Prüfung in der nächst höheren Klasse und/oder bei einem Workingtest der gleichen Leistungsklasse starten. Beim Workingtest sind die Aufgaben vorher nicht bekannt und werden vorort anhand der Geländegegebenheiten bestimmt. Leider dürfen an den meisten offiziellen Prüfungen nur Retriever bzw. Jagdhunde mit VDH-Papieren teilnehmen, es gibt aber auch bei privaten Dummygruppen oder im Anschluss an einen Kurs manchmal interne Workingtests wo man seine Fähigkeiten und die des Hundes unter Prüfungsbedingungen unter Beweis stellen kann.

 

Hobby

Wenn man Dummyarbeit zum reinen Vergnügen von Mensch und Hund betreiben möchte kann man es natürlich beliebig abwandeln. Der Grundgehorsam sollte schon einigermaßen funktionieren. Anstelle von Dummys kann man Futterbeutel, Bälle oder was auch immer nutzen. Den Schwierigkeitsgrad anpassen oder bestimmte Aufgaben besonders intensiv arbeiten und andere Aufgaben auslassen. Man kann Hunden auf ganz unterschiedliche Art apportieren beibringen, über Zwang sollte dies jedoch nie passieren. Manche Hunde sind Naturtalente, bei anderen Hunden dauert es mitunter Monate aber die meisten haben große Freude daran Apportier- und Suchaufgaben zu lösen.

 

Stefanie Tekniepe

Veröffentlicht in Dogs with Jobs

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